Der kommende ITB Berlin Kongress greift die unterschiedlichen Facetten in mehreren Diskussionsrunden und Vorträgen auf. „Altes Europa, neue Grenzen?“ fragen die „Zwischenrufe – powered by Studienkreis für Tourismus“ beim ITB Destination Day 1 des ITB Berlin Kongress am Mittwoch, 9. März. Nach einer Einführung von Prof. Dr. Dietmar Herz, Vorstandsvorsitzender Studienkreis für Tourismus und Entwicklung e.V., spricht Andreas Stopp, Journalist Deutschlandfunk, mit seinen Gästen über den Einfluss der Flüchtlingskrise auf den Tourismus und wie die Branche in die politischen Ereignisse verwoben ist.
Pater Frido Pflüger, Direktor Jesuiten Flüchtlingsdienst Deutschland, Jasmin Taylor, Geschäftsführende Gesellschafterin JT Touristik GmbH und Gründerin der SIS-Flüchtlingsinitiative (Strong Independent Sisters) sowie Düzen Tekkal, Fernsehjournalistin, Autorin, Redakteurin und Kriegsberichterstatterin, berichten von ihren Erfahrungen.
Internationale Forschungsergebnisse im Zusammenhang mit Flucht, Migration und Tourismus werden beim ITB Destination Day 2 am Donnerstag, 10. März, präsentiert. Die Flüchtlingsströme in Europa stellen touristische Destinationen wie die Türkei, Griechenland und Italien vor große Herausforderungen. Nach einem Impulsreferat von Prof. Dr. Harald Pechlaner, Präsident AIEST Lehrstuhl Tourismus, Katholische Universität Eichstädt-Ingolstadt, sprechen die Gäste unter der Leitung von Verena Papke, Moderatorin und Expertin für regionale Strategieentwicklung und Tourismus, über Ressentiments oder ob möglicherweise eine neue Art von Gastfreundschaft entsteht.
Auf dem Podium sitzen George Drakopoulos, President & CEO tourism generis, Special Adviser to the Secretary General of the United Nations World Tourism Organization (UNWTO), Dr. Dirk Glaesser, Director Sustainable Development Programme UNWTO, Prof. Dr. Harald Pechlaner, Präsident AIEST, Lehrstuhl Tourismus, Katholische Universität Eichstädt-Ingolstadt, und Prof. Dr. Jürgen Schmude, Präsident DGT e.V., Lehrstuhl für Wirtschaftsgeographie und Tourismusforschung Ludwig Maximilians-Universität München. Am Rande der Podiumsdiskussion wird die offizielle Kooperationsvereinbarung von DGT und AIEST unterzeichnet.
Wie sich der Tourismus durch die gestiegene Gefährdungslage in vielen Regionen, durch terroristische Anschläge und verschärfte Grenzkontrollen verändern könnte, diskutieren die Podiumsgäste beim ITB Destination Day 3 am Freitag, 11. März, zum Thema „Aus aktuellem Anlass: Tourismus und Sicherheit“. Nach einem Impulsreferat von Dörte Nordbeck, Head of Travel and Logistics Germany GfK, erörtern Experten unter der Moderation von Eike Otto, Berater sustainable-tourism.com, welche Erkenntnisse sich aus den Flugvorausbuchungen für 2016 ziehen lassen und mit welchen Maßnahmen sich Destinationen in derartigen Krisenzeiten sicherer machen lassen.
Zum Podium gehören: Dr. Marwan Abou Taam, Themenbereich internationaler Terrorismus, innere Sicherheit und Salafismus, BIM Berliner Institut für empirische Integrations- und Migrationsforschung Humboldt-Universität zu Berlin, Alexander Karapidis, Senior Researcher/Consultant Fraunhofer Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO, Christian Schmicke, Leiter Unternehmenskommunikation Central Europe Thomas Cook, und Jörg H. Trauboth, Krisenmanagement- und Sicherheits-Experte.
Halle 4.1: Themen rund um Flucht und Migration
Mit Paneldiskussionen und einer interaktiven Veranstaltung wird in Halle 4.1 über die Flüchtlingsthematik debattiert. Wie sich Entwicklungsarbeit auf Migrationsbewegungen auswirkt, wird in einer Diskussionsrunde am Mittwoch, 9. März, erläutert. Am Beispiel Albanien wird gezeigt, wie die deutsche Entwicklungszusammenarbeit zur touristischen Entwicklung des Landes beiträgt, welches Potential die Diversifizierung des touristischen Angebots für die wirtschaftliche Entwicklung des Landes besitzt und ob so Migrationsabsichten beeinflusst werden können. Nach einem Einführungsvortrag spricht Hans Jürgen Cassens, Landesdirektor Albanien, Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ), mit Arben Ahmetaj, Minister für Wirtschaftsentwicklung, Tourismus, Handel und Entrepreneurship Albanien und weiteren Gästen.
Am Freitag, 11. März, findet unter dem Titel „Flucht und Migration – Jugendreisen interkulturell gestalten“ auf der Großen Bühne der Halle 4.1 eine Diskussionsrunde unter der Moderation von Jana Pieper, Trainerin, Youth Incoming Germany (YIG), mit Maximilian Gens, Bundesvorstand Jugendpresse Deutschland, Gunnar Grüttner, Deutsches Jugendherbergswerk, Helge Maul, Vorstand Reisenetz, und Jan Vieth, Geschäftsführer Camp Adventure, statt.
Auf der Kleinen Bühne der Halle 4.1 wird dann anhand von Best-Practice Beispielen gezeigt, wie Flüchtlinge in der Tourismusbranche integriert werden können. Rika Jean-François, CSR Beauftragte der ITB Berlin, Gabriela Sonnleitner, Gründerin Hotel magdas in Wien, Katrin Elsemann, Mitgründerin Hotel Utopia in Berlin, und Monika Demler, Wissenschaftliche Mitarbeiterin Bildung, Vermittlung, Besucherdienste Staatliche Museen zu Berlin, sprechen unter der Moderation von Susanne Ceron Baumann, Eigentümerin Culture Instinct und Gründerin German Now!, über Chancen und Herausforderungen bei der Integration von Flüchtlingen in den Arbeitsmarkt.
Beispielhaft wird von Razan Nassreddine, Projektleiterin, und Rita Albahri das Projekt „Multaka: Treffpunkt Museum – Geflüchtete als Guides in Berliner Museen“ vorgestellt, bei dem syrische und irakische Geflüchtete zu Museums-Guides fortgebildet werden, damit diese wiederum Führungen für Asyl-Suchende in ihrer Muttersprache anbieten können.
In ähnlicher Besetzung wird das Panel am Samstag, 12. März, Fragen aus dem Publikum beantworten und Tipps geben, wie sich Berliner Bürger selbst engagieren können. Das Projekt German Now! wird darüber hinaus am Samstag für interessierte Besucher über seine Deutschkurse für Flüchtlinge informieren. Am Sonntag, 13. März, stellt dann der Deutschlandfunk in der Live-Sendung „Sonntagsspaziergang“ die Frage, welche Auswirkungen auf den Tourismus islamistische Bedrohungen haben.