Quelle Bild: markeding Schweiz

Die Corona-Pandemie hat die Messebranche hart getroffen. Weltweit mussten seit dem Frühjahr unzählige Messen abgesagt oder verschoben werden. Mit speziellen Hygienekonzepten konnten einige aber inzwischen ab der zweiten Jahreshälfte wieder stattfinden. Besonders voran geht zum Beispiel die Werbeartikelbranche: In allen drei Ländern der DACH-Region wurde mit der HAPTICA live (Bonn), der marke[ding] Schweiz (Zürich) und der marke[ding] Wien gezeigt, wie (Fach)Messen in Zeiten mit und nach Corona ablaufen können.

 

Den Anfang machte am 19. August die marke[ding] Schweiz, die eigentlich für den 11. März geplant war. Als Trägeragenturen hatten sechs Werbeartikelhändler ihre Kunden aus Marketing und Einkauf in die Samsung Hall in Zürich geladen, um sich bei den 80 ausstellenden Werbeartikel-Lieferanten über Neuheiten und Bewährtes zu informieren. Ergänzt wurde die Veranstaltung durch Vorträge und die Sondershow „green marke[ding]“. Dass bei der ersten Werbeartikelmesse unter Corona-Bedingungen mit insgesamt etwa 600 Besuchern „nur“ rund ein Drittel weniger kamen als im Vorjahr, kann angesichts der außergewöhnlichen Umstände durchaus als Erfolg gesehen werden.

 

Weiter ging es für die Branche am 2. September in Österreich mit der marke[ding] Wien. Bei der 10. Ausgabe der Fachmesse, die ursprünglich am 2. April hätte stattfinden sollen, wurde in Zusammenarbeit mit der Hofburg Vienna ein umfassendes Covid-19 Präventionskonzept erstellt. Für Aussteller bestand eine generelle Maskenpflicht, während die Besucher diese nur in gekennzeichneten Bereichen wie dem Check-In oder den sanitären Anlagen tragen mussten. Außerdem gab es für alle im Eingangsbereich Baumwollhandschuhe und kleine Tuben Desinfektionsgel. Mit gezählten 1.071 Industriekunden, die über das digitale Messeanfrage- und Registrierungstool dMAS eincheckten, lag die Besucherzahl zwar hinter den letzten Jahren, aber dennoch über den wegen der Pandemie gesenkten Erwartungen.

Als „Dritter im Bunde“ fand nach bereits zweimaligem Aufschub in Deutschland am 8. September die HAPTICA live statt. Bereits um 8.30 Uhr ging es im World Conference Center Bonn los. Hier sah das Corona-Sicherheitskonzept u.a. besonders breite Gänge, sehr viel Raum für Stände und Besucher sowie eine Einbahnstraßen-Regelung bezüglich der Laufwege vor. Das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes ist in Deutschland zurzeit bei entsprechenden Anlässen ohnehin verpflichtend. Einige Besucher und Aussteller machten aus der Not eine Tugend und zeigten, dass mit individuellen, kreativen Modellen Masken durchaus das Zeug zum Markenbotschafter haben können… Außerdem gab es zahlreiche Möglichkeiten zur Hand-Desinfektion, und die Übergabe von Messetaschen und Give-aways geschah kontaktlos. Insgesamt konnten 114 Aussteller (198 waren es im Vorjahr) ihre Produkte den 759 Besuchern (1.840 im Vorjahr) präsentieren. Auch dies wird aufgrund der schwierigen Rahmenbedingungen und der teilweise immer noch anhaltenden oder gar schon wieder geltenden Reiseverbote seitens der Veranstalter als Erfolg gewertet.

Insgesamt zeigen die Messen der Werbeartikelbranche, wie ein Restart der Messewirtschaft aussehen kann. Nicht immer sind digitale oder hybride Veranstaltungsformen möglich. Außerdem sehnen sich viele Geschäftskunden und Anbieter zunehmend nach direkten persönlichen Kontakten und damit zumindest wieder etwas mehr Normalität. Mit klaren Hygienekonzepten ist es möglich, die Sorge vor einer Teilnahme zu entkräften und damit zu zeigen, dass reale Messen wegen ihrer Kontaktqualität und Kommunikationswirkung nicht vollständig zu ersetzen sind.

 

Die nächsten Termine der Werbeartikelmessen (Änderungen möglich):

marke[ding] Schweiz: 10. März 2021 / www.markeding-schweiz.ch

HAPTICA live: 17. März 2021 / www.haptica-live.de

marke[ding] Wien: 15. April 2021 (Ersatztermin: 2. September 2021) / wien.markeding.at