Von Pia Kessler

 

Man kennt sie überwiegend von Großunternehmen: Teamevents und weiterführende Maßnahmen, die darauf abzielen, das Wir-Gefühl und die Zusammenarbeit zu stärken. In den vergangenen Jahrzehnten hat sich diese Erscheinung in der Arbeitswelt zunehmend durchgesetzt. Inzwischen erkennen auch immer mehr mittelständische Unternehmen das Potenzial, das im Teambuilding liegt.

 

In den späten 1980er-Jahren hatten Forscher festgestellt, dass der Erfolg von Unternehmen stark mit der Leistung und Motivation der Mitarbeiter zusammenhängt. Man begann, Teams gezielt zu entwickeln. Bei konjunkturellen Hochs – also, wenn es den Unternehmen gut geht – finden regelmäßige Teamevents schon fast selbständig ihren Platz in der modernen Arbeitswelt. Doch was, wenn Unternehmen sparen müssen? Ja, genau – die Gelder für Mitarbeitermotivation werden als Erstes gestrichen, oft zusammen mit den Kosten fürs Marketing.

 

Bisher: In der Konjunktur klotzen, in der Krise kleckern…

Doch ist das richtig? Kann ein Team, das nicht funktioniert – weil beispielsweise unausgesprochene Konflikte herrschen oder schlicht die Motivation fehlt – so arbeiten, dass es dem Unternehmen aus der Krise hilft? Wohl eher nicht. Wenn es schlecht läuft, wird das Übel sogar noch größer. Ähnlich verhält es sich gerade mit der aktuellen Situation um Corona. Viele Mitarbeiter befinden sich im Homeoffice. Unternehmen müssen sparen und der persönliche Austausch mit Kollegen ist kaum möglich. In vielen Teams schleicht sich ein Gefühl von Beklemmung ein. Die Nähe geht verloren.

 

Wie bindet man in dieser Zeit neue Kollegen in die bestehenden Strukturen ein? Wie feiert man Erfolge trotz Distanz? Viele Teams haben sich seit über einem Jahr nicht mehr gesehen – zumindest außerhalb von Online-Meetings, in denen eigentlich nur über die Arbeit gesprochen wird und im schlechtesten Fall alle Kameras aus sind. Hinzu kommen auch noch die „Tücken des Homeoffice“: Schlechte Haltung, mangelnde Abgrenzung, Überforderung durch Homeschooling, Handwerkerlärm oder den Rasenmäher des Nachbarn… Was macht das mit dem Team? Mit der Motivation? Und mit der Arbeitsatmosphäre?

 

Gemeinsam Emotionen erleben!

In dieser Zeit der Distanz und Ungewissheit ist es wichtiger denn je, auf sein Team und seine Kollegen zu achten. Gespräche außerhalb des normalen Arbeitsgeschehens zu führen und gemeinsame Erlebnisse zu generieren. Dies ist im unmittelbaren Austausch sicher intensiver – doch mit dem richtigen Format können solche Gefühle auch online ausgelöst und das Wir-Gefühl gestärkt werden! Abwarten, bis alles wieder möglich ist, ist sicher nicht der Schlüssel zum Teamerfolg. Sondern richtig ist, Teams gerade in der Zeit von Social Distancing zusammenzubringen und zu belohnen. Denn jeder und jede Einzelne von uns leistet in diesen Zeiten ganz klar etwas ganz Besonderes!

 

Zum Hintergrund

Pia Kessler ist Projektleiterin bei der BITOU Süd GmbH im baden-württembergischen Malterdingen (Kaiserstuhl), die auf Teamevents, Teamtrainings und Teambuilding-Ideen online spezialisiert sind. Ihre Online-Eventtipps heißen: Mission to Mars, Black Out, Cinemagia.
Weitere Informationen:  www.bitou.de, #stayteam