Copyright Bild: Joachim Kloock – TZRW

Von Thomas Korn

 

Mecklenburg-Vorpommerns Landeshauptstadt priorisiert für die Zukunft vor allem jene Wachstumspotentiale, die in den Sektoren Energie, Umwelt und Digitalisierung liegen. Im angefangenen Jahrzehnt sollen in der Regiopolregion Rostock „saubere Energien“ erforscht und zur Marktreife gebracht und so zukunftsfähige und gut bezahlte Arbeitsplätze geschaffen werden.

 

Damit werden – so der Plan – hochqualifizierte Fachleute aus dem In- und Ausland kommen, wovon auch die Veranstaltungsbranche profitieren wird, denn Rostock hat sich mittlerweile als zentraler Ort für maritime Events positioniert.

 

Es ist insofern eine junge Stadt, indem rund 15.000 junge Menschen an den Hochschulen und der Universität studieren. Allein an der 1994 gegründeten Hochschule für Musik und Theater (hmt), seit 2001 in einem ehemaligen Franziskanerkloster aus dem 13. Jahrhundert untergebracht, studieren rund 500 Frauen und Männer aus 40 Nationen. Seit ihrer Gründung hat sich die hmt auch als wichtiger Veranstaltungsort etabliert, der das kulturelle Leben in Stadt und Region mit jährlich mehr als 300 Events, darunter Konzerte, Opern- und Theaterprojekte oder Wettbewerbe, bereichert.

 

Um eine wichtige Lücke im Übernachtungsangebot der Stadt zu schließen, plant die pantera AG im Stadtteil Kröpeliner-Tor-Vorstadt direkt am Warnowufer den Bau von 162 Mikro-Suiten, die auch für Geschäftsreisende eine Alternative zur Übernachtung im Hotel bieten sollen. Der Aufenthalt in den voll möblierten Suiten soll deutlich weniger kosten als in einem Hotel – insbesondere bei längeren Aufenthalten über mehrere Wochen oder gar Monate. Die Suiten sind zwischen 35 und 52 qm groß, für mit dem Pkw anreisende Gäste sollen 42 Stellplätze zur Verfügung stehen.

 

Umfangreiche Investitionen

 

Wichtige Impulse für die weitere wirtschaftliche Entwicklung erwarten die Verantwortlichen nicht zuletzt durch die Bundesgartenschau 2025. Davon soll die gesamte Rostocker Region profitieren, der Tagungs- und Kongressstandort weiter gestärkt und neue Akzente im Erlebnis- und Qualitätstourismus gesetzt werden. Das Land fördert die BUGA mit rund 60 Mio. Euro; dank dieser Mittel können insgesamt sogar rund 142 Mio. Euro in die Hand genommen werden, um Rostock auch international als zukunftsorientierten Standort zu präsentieren und zu zeigen, wie in urbanen Räumen einiges für den Arten- und Klimaschutz getan werden kann.

 

Für die grenzüberschreitende Zusammenarbeit mit den Nachbarländern Polen, Schweden, Dänemark und auch Litauen stehen aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) in den kommenden sechs Jahren 73,5 Mio. Euro bereit, um interkulturelle Projekte umzusetzen. International vernetzt ist Rostock auch durch die Mitgliedschaft im Hansebund, dem 190 Mitgliedsstädte angehören. Jedes Jahr gibt es in einer dieser Städte einen Internationalen Hansetag; in diesem Jahr wurde er von Lettlands Hauptstadt Riga ausgerichtet.

 

„Smart green“ als reale Zukunftsaufgabe

 

Dass Mecklenburg-Vorpommern in nachhaltigem Wirtschaften und innovativen Umwelttechnologien eine „Jahrhundertchance“ sieht, wurde erst kürzlich beim Hanse Sail Business Forum (HSBF) in der Rostocker Stadthalle deutlich. Die „Smart Green Economy“ mit ihren Potentialen ist in den zurückliegenden Jahren mit Initiativen oder Kampagnen wie „G3 – Grüne Gewerbegebiete MV“ oder „MVeffizient“ entsprechend gefördert worden. Die Wasserstoff- und Brennstoffzellen-Technologie steckt global gesehen noch in den Kinderschuhen und bietet daher vor allem jungen innovativen Startups die Chance, auf diesem Sektor erfolgreich zu werden.

 

Mit der jüngst gegründeten „Wasserstoff-Hanse“, einem Netzwerk, dem etwa der Hafenbetreiber Rostock-Port, die Fraunhofer-Gesellschaft sowie verschiedene Unternehmen angehören, wollen die Initiatoren künftig im gesamten Ostseeraum geeignete Partner mit ins Boot holen, um die Kräfte bei Produktion, Transport und Nutzung von grünem Wasserstoff zu bündeln.

 

Auch in Sachen Meerestechnik gibt es Wegweisendes: Die Fraunhofer-Gesellschaft schafft im Fischereihafen Rostock bis zu 100 neue Arbeitsplätze im neuen Institutsgebäude, dem Ocean Technology Campus (OTC). Dort sollen künftig innovative Produkte zur nachhaltigen Nutzung der Meere entwickelt werden. Neben Büros und Laboren entstehen am Campus auch mit moderner Technik ausgestattete Konferenzräume für Veranstaltungen, Workshops oder Tagungen.

 

MICE-Standort im Aufwind

 

Als Tagungsdestination punktet Rostock nicht nur mit der Lage am Meer und der Rostocker Heide als Naherholungsgebiet direkt vor der Stadt, sondern auch mit einer Vielzahl unterschiedlicher Eventlocations für verschiedenste Anlässe. Neben der Stadt- und Messehalle stehen modern ausgestattete Technologiezentren, aber auch Tagungshotels, Coworking Spaces, historische Säle und andere Locations mehr zur Verfügung. Die Hanse Messe beherbergt jährlich etwa 25 Messen und sechs Märkte, elf dieser Veranstaltungen werden in Eigenregie durchgeführt. Die Stadthalle ist multifunktional nutzbar, neben Wettkämpfen und Konzerten beherbergt sie auch Konferenzen, Jahrestagungen oder Symposien.

 

Rund 40 Unternehmen aus den Bereichen Film und Animation, Musik und Ton, IT, Beratung, Kunst und weitere haben am Rostocker Stadthafen im Kreativquartier „Warnow Valley“ ihr Domizil aufgeschlagen – mit Coworking-Bereichen, Künstlerateliers, Probe- und Workshopräumen sowie einem Tonstudio. Der Coworking Space projekt:raum verfügt über eine Fläche von 250 qm mit Arbeitsplätzen, Gemeinschaftsraum, Bücherecke, Kopierraum und Küche. Die Quartiermanager im Warnow Valley registrieren seit einiger Zeit, dass die Nachfrage nach Coworking-Arbeitsplätzen und Ateliers größer ist als das Angebot.

 

Als Tagungsort begehrt ist das Konferenzzentrum im Technologiepark Warnemünde – Heimat und zukunftsorientierter Hub für mehr als 80 innovative Firmen und technologieorientierte Startups mit 850 Mitarbeitern.

 

Tagungshotels mit starkem Angebot

 

In Hohe Düne liegt nicht nur der einzige Stützpunkt der deutschen Marine in den neuen Bundesländern, sondern auch eine luxuriöse Yachthafenresidenz mit Tagungshotel und eigenem Kongresszentrum – Hubschrauberlandeplatz inklusive. Auf über 3.500 qm Fläche finden Tagungen und Großveranstaltungen namhafter Unternehmen statt. Das im Herbst 2005 eröffnete Resort gehört längst zu den beliebtesten Hotels der Ostseeküste.

 

Zwölf moderne Veranstaltungsbereiche mit Multifunktionsräumen und Dachterassen samt Panoramablick über den Hafen und die Stadt bietet das Rostocker Radisson Blu Hotel im Zentrum der Stadt nahe der Fußgängerzone und dem Kröpeliner Tor. Die gesamte Veranstaltungsfläche beträgt 1.600 qm, einzelne Tagungs- bzw. Veranstaltungsräume messen jeweils zwischen 30 und 390 qm groß und sind mit aktueller Veranstaltungstechnik und schnellem drahtlosen Internet ausgestattet.

 

Über acht modern ausgestattete Tagungsräume, die je nach Eventanforderung variabel gestaltet werden können, verfügt das legendäre, direkt am Ostseestrand in Warnemünde gelegene Hotel Neptun, das in diesem Jahr seinen 50. Geburtstag feierte! Der Veranstaltungsbereich im Neptun bietet Raum für bis zu 500 Personen. Im lichtdurchfluteten Foyer können Produktpräsentationen diverser Art stattfinden.

 

 

Autor Thomas Korn ist freier Journalist in Niedersachsen  und  schreibt  über  Reise, Kultur, Events und Veranstaltungstechnik.