Bild: koelncongress GmbH

Bernhard Conin (68) verabschiedet sich nach 44 (!) Jahren in den Ruhestand

 

Er hat der Millionenmetropole am Rhein stets die Treue gehalten und mit unermüdlichem Einsatz Köln zu einer der führenden deutschen Kongress-Destinationen gemacht. Das ist die nachfolgende längere Widmung einer außergewöhnlichen Karriere wert.

 

Am Anfang war die Fügung. Nach dem BWL-Studium kam Conin 1978 eher zufällig zur Koelnmesse. Bereits nach einem halben Jahr war er zuständig für den Kongressbereich, wurde 1984 Leiter der Abteilung „Congress- und Sonderveranstaltungen“ und 1994 Gründungs-Geschäftsführer der neuen KölnKongress GmbH – eine Tochtergesellschaft der Stadt Köln und der Messe. Dabei erkannte er das Potenzial der traditionsreichen Versammlungsstätten der Stadt.

 

Folgerichtig betreute KölnKongress von 1995 bis 1997 die intensive Umbauphase des Gürzenich. 1999 kamen dort die Regierungschefs der G7-Staaten zum Weltwirtschaftsgipfel zusammen. Conin als Hausherr führte den architektur-interessierten US-Präsidenten Bill Clinton persönlich durch die angrenzende Kirchenruine Alt St. Alban. Ein Bild davon ist sogar in Clintons Biografie abgedruckt.

 

1998 kamen Kölns liebste Open-Air-Bühne, der Tanzbrunnen, sowie die Rheinterrassen zum Portfolio von KölnKongress hinzu. Weitere Locations wie die Bastei, das Zeughaus und die Zoo-Location folgten und schließlich 2006 die Flora, deren Umbau und Generalsanierung Bernhard Conin mitverantwortete, und deren Wiedereröffnung passend zum 150jährigen Jubiläum in 2014 gefeiert werden konnte.

 

Eine neue strategische Ausrichtung der Koelnmesse initiierte 2020 die Fusion der beiden Tochtergesellschaften KölnKongress GmbH und Koelnmesse Ausstellungen GmbH. Das neue Unternehmen, 100-prozentige Tochter der Koelnmesse, betreut mit rund 50 Mitarbeitenden die vier Geschäftsfelder Gastmessen, Tagungen und Kongresse, Corporate Events und gesellschaftliche Veranstaltungen und firmiert seitdem unter dem international etwas leichter fassbaren Namen Koelncongress GmbH.

 

Mehr als 71.000 Veranstaltungen

 

Von 2016 bis 2021 war Conin zusätzlich auch Geschäftsführer der Koelncongress Gastronomie, dem exklusiven Gastronomie-Partner im Gürzenich und Tanzbrunnen Köln mit Theater, Open-Air-Bereich, Rheinterrassen sowie dem angrenzenden Biergarten und dem Stadt-Strand km 689 Cologne Beach Club. Im Laufe der Jahre standen mehr als 71.000 Veranstaltungen in seinem Terminkalender – kaum eine, bei der er sich nicht selbst von der professionellen Durchführung überzeugt hätte.

 

Sogar der Papst war da

 

Höhepunkte der beruflichen Laufbahn waren neben dem Weltwirtschaftsgipfel 1999 und der fast zeitgleich stattfindenden Sitzung des Europäischen Rats der XX. Weltjugendtag 2005 mit dem Besuch von Papst Benedikt XVI. und 360.000 jugendlichen Pilgern während der Veranstaltungswoche.

 

Außerdem ist der „kölsche Jung“ Conin ein lebhafter Botschafter „seiner“ Stadt, hat leitende Funktionen in wirtschaftlichen und kulturellen Institutionen inne und ist Mitglied in sozialen und kulturellen Vereinigungen, darunter in mehreren Karnevalsgesellschaften…

 

Dass er das Leben nach dem Beruf genießen kann, ist ihm von Herzen zu wünschen und zu gönnen. Denn Bernhard Conin ist trotz aller Umtriebigkeit immer auch ein überzeugter Familienmensch geblieben – mit vier Kindern, sieben Enkelkindern und Ehefrau Elisabeth als Lebensmittelpunkt.

 

Am 27. März 2023 wurde Conin vom Aufsichtsratsvorsitzenden der Koelcongress GmbH, Bernd Petelkau, sowie vom Vorsitzenden der Geschäftsführung der Koelnmesse GmbH, Gerald Böse, verabschiedet im Rahmen einer Feier mit zahlreichen Gästen aus Stadtgesellschaft, Politik, Wirtschaft, Branche und Kultur. Seine Nachfolge bei Koelncongress ist geregelt: Seit Ende 2022 ist Ralf Nüsser neuer Geschäftsführer, der bald auch Veranstaltungen in der neuen multifunktionalen Eventlocation Confex sehen dürfte.