Vor zwölf Jahren wechselte Stefan Luppold von Karlsruhe an die DHBW Ravensburg und fungierte dort seitdem als Professor und Leiter des Studiengangs BWL – Messe-, Kongress- und Eventmanagement. Jetzt, mit 64 Jahren, wird er die Funktion nicht weiter fortführen, bleibt aber als Lehr-Professor der DHBW Ravensburg erhalten.
Und kann den erfolgreichen Studiengang somit noch für mindestens drei Jahre begleiten. Aber der Reihe nach. Tatsächlich sind von ihm – in unterschiedlichen Rollen als Mitautor oder Herausgeber – 24 Bücher erschienen. Natürlich hat er nicht alles in Personalunion geschrieben, sondern meist gemeinsam mit anderen Expertinnen und Experten. Diese auszuwählen und zu motivieren war, so Luppold, „jedoch auch ein ordentliches Stück Arbeit“.
Größtes Projekt war das „Praxishandbuch Kongress-, Tagungs- und Konferenzmanagement“, das er zusammen mit Claus Bühnert herausgibt. Das Standardwerk für diesen Wirtschaftsbereich schließt eine Lücke, für die viel Motivation notwendig war: Von der Idee bis zum fertigen Exemplar mit über 800 (!) Seiten sind ganze fünf Jahre vergangen. Zu nennen ist außerdem das „Handbuch Messe-, Kongress- und Eventmanagement“, das zusammen mit zwei Kollegen der DHBW Mannheim herausgegeben wird und schon in einer zweiten Auflage erschienen ist.
Neben der Bedeutung als Nachschlagewerk für die Veranstaltungswirtschaft ein Zeichen dafür, wie man an einer Hochschule standortübergreifend arbeiten kann. Als drittes Werk seien an dieser Stelle „Ehrliche Events“ genannt – es ist während Corona im Online-Modus entstanden und wurde von Stefan Luppold gemeinsam mit Alumnus Christian Münch geschrieben, letzterer heute mit eigener erfolgreicher Agentur.
Von Südafrika an den Bodensee…
Vor seiner Zeit als Hochschul-Professor hat Luppold zwei Jahrzehnte in der Veranstaltungswirtschaft gearbeitet, was ihn bis nach Südafrika geführt hat. Und danach nur noch Ravensburg? „Nein, unsere dualen Partnerunternehmen sind ja bundesweit zu finden. Auch der Austausch mit unseren Hochschulpartnern war mir immer wichtig. So war ich viele Jahre als Gastprofessor in Shanghai oder zu Vorlesungen in Estland, Lettland und den Niederlanden“, sagt Luppold. Die internationale Zusammenarbeit hat ihn nicht losgelassen.
Im Frühjahr diesen Jahres hat er die DHBW bei der Partnerhochschule in Dänemark vertreten und reiste im Kollegenkreis zu Vorträgen und Gesprächen nach Namibia, wo es in der Hauptstadt Windhoek gleich zwei „tolle Hochschulen“ gibt: „Gerade wenn es um Forschung geht, ist die Zusammenarbeit ein Erfolgsgarant.“
Diesem Ziel diente auch ein von der EU finanziertes mehrjähriges Projekt mit einem Team aus Professorinnen und Professoren, Vertretern des International Office und aus dem Kreis der DHBW-Lehrbeauftragten. „Auch wenn das sehr viel zusätzliche Arbeit war: Wir konnten als Gruppe ein exzellentes Ergebnis erzielen und den anderen Beteiligten – fünf Hochschulen aus Europa waren mit von der Partie – zeigen, wie bei uns die Verzahnung von akademischer Theorie und fachlicher Praxis funktioniert“, freut sich Stefan Luppold.
Ohne Studiengangsleitung künftig ruhiger?
Wohl nicht. Gerade wurde er in den Örtlichen Senat gewählt und engagiert sich außerdem als Vertreter der DHBW im Studentenwerk „Seezeit“. Zudem ist er bei der IGVW, unter deren Dach 15 Verbände aus der Veranstaltungswirtschaft zusammenarbeiten, an der Konzeption einer Bildungs- Strategie beteiligt. Auch neue Ideen gibt es. Etwa der Aufbau einer Event-Mediathek gemeinsam mit Freunden anderer Hochschulen. Eine Menge an interessanten Beiträgen aus Forschung und Praxis könnte darüber bereitgestellt werden.
Auch regelmäßige „Experience Journeys“ zur Aktualisierung von Fachwissen sind denkbar. Viele Ehemalige der DHBW sind inzwischen an interessanten Orten tätig und können über Markenerlebniswelten oder Special Event Locations berichten. Und da ist ja auch noch die spannende Aufgabe ab und zu als Professor an der „Kinder-Uni“, die 10- bis 12-Jährige mit wissenschaftlichem Arbeiten und dem Kommunikationsinstrument Event vertraut machen will…