© Jordan Reeder, Reeder Studios LLC / Quelle: Cisco

Hybridisierung, Digitalisierung und digitale Professionalisierung – damit lassen sich die Prioritäten fassen, die viele Hotelbetreiber, Tagungs- und Co-Working-Anbieter angehen sollten. Daran werde sich nämlich entscheiden, ob die Meetingbranche zumindest einen Teil der Kunden zurückholen kann, die ihr im Zuge der Covid-19-Pandemie verloren ging, oder sogar neue Kundengruppen gewinnen kann – das meint eine gemeinsame Marktstudie von Cisco Systems und der Unternehmensberatung Metaplan.

 

Für Hotel-, Veranstaltungsstätten- und Büro-Betreiber liegen demnach die Marktchancen nicht mehr „im großen Ballsaal oder Konferenzräumen, die man für Tagungen vermieten kann“, so Katharina Jessa, Leiterin Small & Medium Enterprises bei Cisco Systems, „gefragt sind vielmehr intelligente, perfekt ausgestattete Räume fürs hybride Arbeiten.“ Die Covid-Krise hat damit einen Trend verstärkt, der sich ohnehin anbahnte. Bereits in den vergangenen Jahren habe es deutliche Tendenzen gegeben, erklärt etwa Matthias Schultze, Managing Director des GCB German Convention Büro e.V.: „Die Corona-Krise wirkt nun wie ein Beschleuniger für zukünftige Entwicklung in der Veranstaltungskonzeption.“

 

In einer Branchenumfrage hatten vor Beginn der Krise 47 Prozent der Befragten virtuelle Formate für „ausbaufähig“ erklärt; kurze Zeit später war diese Zahl auf 75 Prozent gestiegen. Um sich künftig als digitale Tagungs- und Arbeitsstätte zu qualifizieren, reicht der Einbau von ein paar zusätzlichen WLAN-Routern jedoch nicht aus. „In der Covid-19-Krise sind wir alle binnen kurzer Zeit ins Home Office gewechselt. Aber jetzt, wo das alltägliche Arbeiten in hybriden Modus übergeht, muss man es professionalisieren“, sagt Axel Braumann. Er ist „Collaboration Evangelist“ bei Cisco Systems und untersucht jene Faktoren, die die Effektivität in großer und kleiner Teilnehmerzahl beeinflussen.

 

Hier steht die Meetingbranche vor großen Herausforderungen. Nur die wenigsten Anbieter verfügen nach Braumanns Einschätzung derzeit über die technologischen

Voraussetzungen fürs nahtlose hybride Arbeiten. Dazu zählten:

 

  • ‚Barrierefreie‘ Co-Working-Optionen mit hybrid zugeschalteten Teilnehmern. Das erfordere eine ausgezeichnete Netzanbindung sowie Sound- und Bildqualität mit entsprechenden Kameras und Mikrofonen.

 

  • Lösungen, die eine Live-Co-Creation am Whiteboard ermöglichen, so dass die physisch präsenten mit den virtuell zugeschalteten Teilnehmenden zusammenarbeiten können

 

  • Hochvolumige WLAN-Anbindung im gesamten Haus – und damit auch in den Hotelzimmern

 

  • Eine technologische Plattform, die jederzeit alle Meeting-Situationen und -Größen abbilden kann sowie

 

  • Mitarbeiter vor Ort, die die Technologien beherrschen und bedienen können

 

Kollaborationsexperte Braumann: „Letztlich steht der Meetingbranche eine Kulturveränderung bevor: Technologie ist künftig nicht mehr das, was kurz vor der Konferenz vom Veranstaltungstechniker herangeschafft wird, sondern Voraussetzung, um im Geschäft eine Rolle spielen zu können.“ Die Zukunft gehöre jenen Anbietern, deren Facilities sich auf denselben hohen Standards bewegen wie die Räumlichkeiten, und die damit gleichmaßen für virtuelle wie physische Begegnungen ideale Voraussetzungen bieten. Die Zeiten, in denen die hektische Suche nach Kabeln, passenden Anschlüssen und Bedienelementen zum putzigen Tagungsritual gehörten, dürften bald vorbei sein (www.cisco.com).