Essen ist mit rund 590.000 Ew. unter den Top Ten der größten deutschen Städte und vor allem ein interessanter Wirtschafts- und Wissenschaftsstandort – schließlich befindet man sich hier „im Herzen“ des Ruhrgebiets oder wie offiziell gerne gesagt wird, der Metropole Ruhr. Dies bedeutet ein unmittelbares Einzugsgebiet von über fünf Mio. Menschen in der bevölkerungsstärksten Region im gesamten Land. Anlass für einen aktuellen Augenschein.

Mit Brenntag, E.ON, RWE, thyssenkrupp, ALDI Nord, HOCHTIEF, Schenker und Evonik haben allein acht der 100 umsatzstärksten deutschen Unternehmen ihren Hauptsitz in Essen, das somit auch über drei DAX-Konzerne verfügt. Der Standort brummt gerade in Sachen Dienstleistungen: Hier entwickeln rund 2.800 Unternehmen aus den Bereichen Design, Werbung, Kunst, Musik, Film, Rundfunk, Architektur, Software, Presse und Verlag ihre Ideen und Produkte. Sie alle profitieren von einer veritablen Wissenschafts- und Forschungslandschaft. Zudem zählt die Stadt mit dem (NRW)-landeseigenen Universitätsklinikum auch zu den Top-Medizinstandorten der Republik.

Essen verfügt über sechs Hochschulen und über 300 Forschungs- und Bildungseinrichtungen sowie bedeutende Stiftungen. Im Forschungsbereich liegen die Profilschwerpunkte auf Nanowissenschaften, Biomedizinische Wissenschaften, Urbane Systeme sowie dem Wandel von Gegenwartsgesellschaften. Zur optimalen Vernetzung wurde die Initiative „Wissenschaftsstadt Essen“ ins Leben gerufen. Die Universität Duisburg-Essen ist eine der jüngsten und größten in Deutschland und mit der Folkwang Universität der Künste besitzt die Stadt eine zentrale künstlerische Ausbildungsstätte von internationalem Renommee.

Bei all dem könnte man leicht übersehen, dass Essen auch in puncto Nachhaltigkeit – einer der weiteren Schwerpunkte in diesem Heft – auf Augenhöhe rangiert. Die Titelvergabe als „Grüne Hauptstadt Europas“ in 2017 begründete die Europäische Kommission mit dem gelungenen Strukturwandel Essens von der ehemaligen Kohle- und Stahlstadt hin zur grünsten Stadt in NRW. Denn es gibt hier nicht weniger als 718 (!) Grünanlagen, 1.750 ha naturnahen Erholungswald sowie ein Naturschutzgebiet von europäischem Rang. In zwei Jahren (2022) folgt der nächste Meilenstein – dann wird die Renaturierung der Emscher abgeschlossen sein.

Informationen zum Standort (Wirtschaftsförderung, Cluster):

www.ewg.de