Dass es im folgenden Beitrag um die NürnbergMesse geht, mag sich in der Überschrift nicht unbedingt auf Anhieb erschließen. Dennoch werden damit zwei zentrale Themen für die Zukunft der fränkischen Messemetropole erfasst. Einmal die wirtschaftliche Entwicklung, die neue Rekorde anpeilt, und damit das Geld verdient für weitere ambitionierte (Bau-)Investitionen.
Immerhin könne man bereits vorsichtig sagen, dass das vergangene Jahr 2019 mit einem Umsatzergebnis von 280 Mio. Euro das bisher erfolgreichste ungerade in der Firmengeschichte war, verlautet offiziell. Dies ergebe Rückenwind für weitaus mehr. Denn für das turnusbedingt umsatzstärkere gerade Jahr erwarte man für 2020 gar einen neuen Umsatzrekord. Das wären dann 350 Mio. Euro.
Das Geld wird gut angelegt. Im nächsten Jahr rollen die Bagger an zum Abriss der alten Halle 3, die einst als Lagerhalle konzipiert war und nun für den Neubau des Kongresszentrums „NCC Süd“ weichen muss, für dessen Design-Konzept erneut das Londoner Architekturbüro Zaha Hadid verantwortlich zeichnet (Bild). In Kombination mit den flankierenden Hallen 3A und 3C wird „The new Süd“ – so der Name für den neuen Gebäudezug – eine Brutto-Ausstellungsfläche von 32.000 qm bieten.
In puncto Kompaktheit und Parallelbetrieb soll damit bis 2024 nicht weniger als das leistungsstärkste Messegelände Europas entstehen. Die dann insgesamt vier Kongresszentren auf dem Gelände sollen Veranstaltungskapazitäten bis 17.000 (!) Personen ermöglichen. Die Kosten für das NCC Süd werden offiziell auf 300 Mio. Euro beziffert. Insgesamt will die Messegesellschaft sogar noch mehr investieren: In den Ausbau der Infrastruktur am Heimatstandort sollen bis 2027 gar satte 500 Mio. Euro fließen.
Mit dem Zukunftsprogramm wolle man dafür sorgen, dass die NürnbergMesse auch künftig in der „Champions League der weltgrößten Messegesellschaften“ erfolgreich mitspielen kann. Tatsächlich will man wohl noch ein bisschen mehr – und schielt im nationalen wie internationalen Ranking weiter nach oben. Auch die Zahl der Mitarbeiter soll weiter wachsen: in diesem Jahr von derzeit 574 um immerhin fünf Prozent.
Unbegrenzt in den Himmel wachsen die Bäume allerdings auch in Nürnberg nicht. Mit den neuen Plänen werden die Baumaßnahmen am Standort zum Abschluss kommen, da aufgrund der topographischen Gegebenheiten nennenswerte Erweiterungen nicht mehr möglich seien. Daher bleibt die Gesamtausstellungsfläche von ca. 180.000 qm annähernd gleich. Man sei dann, was das Gelände angeht, ziemlich ausgereizt, wird von offizieller Seite unumwunden zugegeben.