Die Einweihung der funkelnagelneuen Messehalle 12 nach zwei Jahren Bauzeit bildet den Schlussstein in der Bebauung freier Fläche innerhalb des Westgeländes der Frankfurter Messe. Für Besucher hat das einen ganz besonderen Vorteil: Über die rund drei Kilometer lange Via Mobile – das überdachte, verglaste Transportsystem mit Laufbändern und Rolltreppen – sind nun alle Hallen des Messegeländes trockenen Fußes miteinander verbunden.

Natürlich hat das neue Schmuckstück, das mit einem feierlichen Festakt Ende Oktober in Gegenwart von Frankfurts Oberbürgermeister Peter Feldmann, des Staatssekretärs im Hessischen Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Landesentwicklung, Mathias Samson, sowie der Geschäftsführung der Messe Frankfurt eröffnet wurde, noch viele weitere gute Argumente zu bieten. Die rund 34.000 qm große Halle 12 (ca. 17.000 qm pro Hallenebene) verfügt über 800 Parkplätze im angrenzenden Parkhaus und hat auf ihrem Dach 5.300 Solarmodule installiert, die den Jahresenergieverbrauch von rund 240 Mehr-Personen-Haushalten erzeugen können. Auf 50 bis 60 Jahre Laufzeit sei die Investition in die neue Halle ausgelegt, sagt Messe-Geschäftsführer Uwe Behm, in dessen Zuständigkeit die Bauprojekte auf dem Gelände fallen.

Ihre Feuertaufe hat die Halle 12 übrigens schon zuvor erlebt, mit der automechanika, Welt-Leitmesse der Automobilbranche im sog. Aftermarket (Werkstatt-Ausrüstung,Teile, Zubehör, Management & Services) mit einigen tausend Ausstellern. Nicht nur für sieist das Frankfurter Zusammenspiel von Messe, Flughafenund Finanzplatz ein wichtiger internationaler Standortvorteil. Die Anwesenheit der „hohen Politik“ zum Eröffnungsakt zeigt, dass sich die Stadt ihrer hervorragenden Messetradition, die immerhin bis ins Jahr 1240 zurückreicht, sehrwohl bewusst ist. Heute ist die Messe Frankfurt mit rund 670 Mio. Euro Umsatz die in ihrer Branche weltweite Nummer Eins mit eigenem Gelände, wie Wolfgang Marzin, Vorsitzenderder Geschäftsführung der Messe Frankfurt GmbH, nicht ohne Stolz berichtet.

Dazu verfolgt die Messe Frankfurtseit über zwanzig Jahren einen Masterplan, der die Modernisierung des Geländes und eine damit verbundene Steigerung der Qualität zum Ziel hat. Wenn dieser abgeschlossen ist, wird rund eine Milliarde Euro investiert worden sein! Derzeit befinde man sich nach offiziellen Angaben „auf der Zielgeraden“ – hinzu zählen dann noch der Neubau der Halle 5, der unmittelbar nach der Buchmesse 2019 beginnen soll, sowie die technische Aufrüstung der Halle 6 und die Revitalisierung des CongressCenters. – Realisiert wurde die Halle 12 von der Arbeitsgemeinschaft Neubau Messehalle12 (Engie Deutschland GmbH, Firmengruppe Max Bögl, Ed. Züblin AG) nach dem Entwurf von Kadawittfeldarchitektur (GmbH).

Achten Sie mal darauf: Architektonisches Highlight und damitquasi tickendes Herz derneuen Halle 12 ist in ihrem Nordfoyer die imposante Installation „Flying to Peace“ des Münchner Designers Ingo Maurer in Formeines Ellipsoids – der sich im Gegensatz zum foucaultschen Pendel allerdings in einer vertikalen Ebene hin und her bewegt.