Fotocredit: INGUAT, Quelle: KPRN network

Die einmalige Lage als schmale Landbrücke zwischen Nord- und Südamerika macht Mittel- bzw. Zentralamerika schon rein geographisch auffällig. Eine Gesamtfläche von rund 571.000 qkm (die ungefähr der von Frankreich entspricht) teilen sich hier nicht weniger als sieben Länder mit insgesamt 53 Mio. Einwohnern. Und obwohl – in alphabetischer Reihenfolge – Belize, Costa Rica, El Salvador, Guatemala, Honduras, Nicaragua und Panama zusammen gerade mal ein Prozent der Erdoberfläche ausmachen, gilt Zentralamerika als eine der Regionen mit der höchsten Biodiversität weltweit.

 

Über 550 Naturschutzschutzgebiete erstrecken sich über ein Viertel der Landfläche der gesamten Region. Dabei beheimaten die genannten Staaten acht Prozent der biologischen Vielfalt der Welt sowie das zweitgrößte Riffsystem der Erde. Doch nicht nur Flora und Fauna, sondern auch der kulturelle Reichtum trägt zur internationalen Anziehungskraft bei. Mehr als 25 indigene Völker und die Geschichte geheimnisvoller Maya-Stätten, die manchmal sogar erst noch bzw. wieder entdeckt werden muss, sind weitere Alleinstellungsmerkmale in diesem tropischen Teil des Globus. Der Gedanke liegt nahe, diese besonderen Rahmenbedingungen einzusetzen, um sich künftig auch stärker im Tagungsgeschäft etablieren zu können.

 

Panama und Costa Rica bei Kapazitäten vorn

 

Panama ist dies bezüglich am weitesten und gehört zu den wichtigsten MICE-Destinationen in Zentralamerika. Das Land mit dem weltberühmten Kanal verfügt über die größten Kapazitäten für internationale Formate. Derzeit im Bau befindet sich das neue Amador Convention Centre (CCA), ein Projekt des britischen Star-Architekten Norman Foster mit einem Investitionsvolumen von 190 Mio. Dollar. Das CCA mit Sitz in Panama City hat ein avantgardistisches Design und bietet natürlich modernste Technik. Mit einer Größe von 58.000 qm wird es das größte Kongresszentrum der Region werden und dann Platz für insgesamt 25.000 Personen haben.

 

Auch Costa Rica investiert veritabel in den MICE-Tourismus. Für den Zeitraum von 2017 bis 2021 sind nach offiziellen Angaben bereits 80 internationale Kongresse bestätigt. Im vergangenen Jahr eröffnete das Costa Rican Institute of Tourism (ICT) außerdem das National Congress and Convention Center (CNCC) mit einer Kapazität für bis zu 4.600 Personen. 2019 haben sich Guanacaste und die Hauptstadt San José als wichtigste Städte für Meetings und Konferenzen profiliert. Nicht zuletzt dank guter Flugverbindungen innerhalb Zentralamerikas bietet es sich an, den Aufenthalt in der Region zu verlängern. Wenn schon denn schon…

 

Möglichkeiten zu unvergesslichen Rahmenprogrammen

 

Denn die Landbrücke beeindruckt mit insgesamt 18 UNESCO-Welterbestätten, dabei Maya-Ausgrabungen und historische Kolonialstädte. Karibische Strände wie aus dem Bilderbuch und üppig(st)e Regenwälder zu erkunden sind ein weiterer Anreiz. Von Costa Rica aus lässt sich ein Abstecher ins Nachbarland Nicaragua unternehmen. Dort sind Sandboarding auf dem Vulkan Cerro Negro oder Beobachtungen seltener Tiere auf dem Miniarchipel „Las Isletas“ im Nicaragua-See möglich. Auch Nicaragua hat das MICE-Geschäft entdeckt. Kongresse werden im Olof (Achtung: nicht „Olaf“!) Palme Center in Managua sowie in diversen Hotels in der Hauptstadt durchgeführt. Aktuell ist der Bau eines weiteren Kongresszentrums in Planung. Informationen: www.visitcentroamerica.com, www.kprn.de

 

 

Artikel aus mep-Ausgabe 6/19.