Quelle Bild: Hotel

Sechsmal Platz 1 beim Grand Prix der Tagungshotellerie in den vergangenen Jahren – die Rede ist vom Hotel Der Blaue Reiter im Karlsruher Stadtteil Durlach. Vor knapp zwanzig Jahren (2001) begann mit dem Hotelneubau die Erfolgsstory, zu der auch ein Tagungszentrum namens „Kunstwerk“ und die Dependance „Kubus“ (Kunst + Business) direkt gegenüber dem Haupthaus zählen.

 

Damit stehen insgesamt 88 Zimmer und Tagungskapazitäten bis 300 Personen zur Verfügung. Individuelle Betreuung und Persönlichkeit sind ein wesentlicher Grund für die vielen Preise. Im familiengeführten Hotel ist immer jemand vor Ort und für Servicequalität wird ein hoher Teamaufwand betrieben, mit 50 Mitarbeitenden inklusive Azubis und Tagungs-Concierge. Das lässt man sich etwas kosten. Geschäftsleiter Marcus Fränkle weist auf eine überdurchschnittlich gute Gehaltsstruktur hin.

 

Außerdem gibt es zusätzliche Altersvorsorge in Form einer Betriebsrente sowie zinsfreie Kredite im gesetzlichen Rahmen zur Überbrückung situativer privater Engpässe. Wertschätzung, die in Form von Motivation zurück gegeben wird, was wiederum den Gästen und Kunden zugute kommt. Fast das gesamte Personal ist seit über drei Jahren an Bord, vier Personen bereits seit 2006 und zwei halten ihrem Arbeitsplatz sogar seit Beginn an die Treue. Auch in Corona-Zeiten (100 Prozent Kurzarbeit bei den Festangestellten) hält man zusammen.

 

Angesichts der neuen Lockerungen habe man betriebsintern gefragt, wer zuerst wieder normal arbeiten wolle, berichtet Fränkle. Schließlich seien steuerfreie Spätdienstzuschläge und Trinkgelder krisenbedingt weggefallen. Da habe sich die Belegschaft zu den Umfrageergebnissen solidarisch gezeigt. „Sobald das Geschäft wieder besser wird, werde ich die Mitarbeiter belohnen“, verspricht Marcus Fränkle, der bei Redaktionsschluss den Betrieb zusammen mit den Azubis geführt hat.

 

Was macht eigentlich den Standort Karlsruhe so attraktiv? Immerhin weist die badische Metropole im westlichen Baden-Württemberg eine seit Jahren auffällige Zuwanderung auf. „Lage, Lage, Lage“ schmunzelt der Geschäftsleiter. Neben attraktiver Naherholung etwa im Schwarzwald oder der Pfalz sowie der relativen Nähe zur Schweiz (ca. 200 km) seien das milde Klima im Südwesten sowie das sehr gute ÖPNV-Netz in der Stadt wichtige Faktoren. Dazu kämen Pharma- und IT-Banche als interessante Arbeitgeber.

 

Standortvorteile können aber Fluch und Segen zugleich sein. Dies zeigt ein offizielles Hotelgutachten vor einigen Jahren, das ein zu euphorisches Potenzial prognostiziert hat mit der Folge eines inzwischen übersättigten Marktes. „Man muss in der Planung eben auch mögliche Krisen berücksichtigen, warnt Marcus Fränkle. Nicht nur die aktuelle Situation gibt ihm recht… Ein weiterer Grund, sich anzustrengen – im ‚Blauen Reiter‘ scheint man darauf gut vorbereitet. www.hotelderblauereiter.de